Anfang letzter Woche sind interessierte Viertklässlerinnen und Viertklässler aus Neuenkirchen, Wettringen, Hauenhorst und dem Südraum Rheine der Einladung der Emmy-Noether-Schule Neuenkirchen gefolgt und haben sich am Nachmittag mit Themen aus den Bereichen Naturwissenschaften und Technik auseinandergesetzt. Dabei wurden sie von den Schülern des MINT-Kurses des 9. Jahrgangs unter Leitung von Simon Blumenröhr sowie weiteren Kollegen aus dem MINT-Bereich betreut. Dank gilt auch freiwilligen „Emmys“ aus dem 9. Jahrgang, die die Veranstaltung mit aufbauten, den kleinen Gästen bei der Orientierung im Gebäude halfen oder ihre Mitschüler und Mitschülerinnen bei der Vorbereitung der einzelnen Stationen unterstützten.
Ganz im Sinne der Namenstifterin der Schule Emmy Noether konnten die Gäste in Kleingruppen an insgesamt sieben Stationen eigenständig experimentieren, ausprobieren oder entdecken. Dabei beeindruckt jedes Jahr wieder, welche einfallsreichen Themen die jungen „Naturwissenschaftler“ des 9. Jahrgangs selbständig entwickeln, um die Gäste der ENS für MINT-Themen zu interessieren.
Emmy-Slime und Lavalampe sowie Staunen bei „Holding Fire“ und wachsenden Regenbögen
Ein besonderes Highlight war die Herstellung des „Emmy-Slimes“. Mit alltäglichen Haushaltsutensilien zauberten die Kinder glibberigen Schleim, den sie anschließend in leuchtenden Farben wie Rot, Blau, Grün oder Gelb einfärben konnten. Ebenso fasziniert waren sie von der selbstgemachten Lavalampe. Mit Öl, Essig, Brausetabletten und Lebensmittelfarbe entstand ein magisches Farbspiel, das vom Original kaum zu unterscheiden war.
Spannung pur brachte das Experiment „Holding Fire“. Hier wurde von den Emmys des MINT-Kurswes Methanschaum entzündet und die Viertklässler blickten beeindruckt auf die züngelnden Flammen. In einem weiteren Experiment namens „Wachsender Regenbogen“ erlebten die Kinder, wie Chromatografie funktioniert. Mit Filzstiften und Wasser entstand ein farbenfrohes Spektakel, das die Prinzipien der Trennverfahren spielerisch erklärte.
Technik und Wissenschaft zum Anfassen
Die jungen Tüftler konnten ihre eigene Mini-Taschenlampe bauen. Mit nur wenigen Materialien – darunter ein Holzspatel, eine LED, eine Knopfzelle und Alufolie – hielten sie bald ihre selbstgemachte „LED-TaLa“ in den Händen. Auch das Experiment „Kugelfisch“ sorgte für Freude, denn durch die Reaktion von Backpulver und Essig entstand CO₂, das einen Ballon wie von Zauberhand aufblähte.
Sehen und fühlen neu erlebt
Ein ungewohnter Perspektivwechsel wurde mit einer Alkoholbrille geboten. Die Kinder durchliefen einen Parcours oder versuchten, ihren eigenen Namen zu schreiben – eine echte Herausforderung, die zum Nachdenken anregte.
Schleim und Zahnpasta für Elefanten
Verblüffen konnten ebenso Experimente aus dem Bereich der Stoffveränderung. Das ersteExperiment mit einem nichtnewtonschen Fluid, besser bekannt als „Newton-Schleim“. Dieses faszinierende Material verhielt sich je nach Behandlung entweder flüssig oder fest und lud die interessierten Viertklässler zum Experimentieren ein. Zum Abschluss wurde ein Experiment gezeigt, bei dem aus Spülmittel, Kaliumjodid und Wasserstoffperoxid eine riskiere menge Schaum entsteht, die sogenannte Elefantenzahnpasta.
Lange Weile kam an diesem MINT-Nachmittag bei keinem auf und die Stimmung war gut. So konnten sich die beteiligten Lehrkräfte wieder sehr über das besondere Engagement aller Schüler der ENS freuen.
Die gastgebenden Schüler aus dem MINT-Kurs meisterten die Herausforderung gut, denn zum einen trainierten sie das selbstständige Erarbeiten und das Vertreten eines eigenen Themas, zum anderen wechselten sie die Perspektive vom Schüler zum Anleiter. Gefragt nach dem Hintergrund solcher Veranstaltungen unterstrich Simon Blumenröhr alsOrganisator dieser Veranstaltung und Lehrkraft des MINT-Kurses: „Deutschland lebt von den MINT-Berufen. Leider haben immer weniger Kinder und Jugendliche alltäglichen Kontakt zu den uns umgebenden Naturwissenschaften. Mit Hilfe dieser Tage soll das geändert werden. Wir wollen Freude am eigenstätigen praktischen Experimentieren, Entdecken und Herstellen von Gegenständen wecken.“ Ganz besonders viel Freunde machte allen beteiligten, wie unvoreingenommen die Kinder an die Arbeit gegangen sind. Mit viel Kreativität, Neugier und Teamarbeit gelang es, die Wissenschaft lebendig und greifbar zu machen.